Weihnachtszeit ist Familienzeit. Wenn ich nachmittags von der Arbeit komme, backen wir Plätzchen, suchen einen Baum aus, schlendern über den Weihnachtsmarkt. Früher war mein Mann dabei. Es ist die zweite Adventszeit ohne ihn. Er liebte es, wenn es in der Wohnung nach Honigkuchen und Vanillekipferl roch und die Mädchen Sterne aus Transparenzpapier an die Fenster klebten. In diesen Tagen denke ich viel daran, wie schön es damals war mit meiner Familie: Papa, Mama und zwei Kinder. Wir haben beide kein gutes Verhältnis zu unseren Herkunftsfamilien und haben darum die Weihnachtszeit mit unserer eigenen Familie um so mehr genossen.
Meine Kleine denkt auch an früher. „Papa hatte am liebsten die gebrannten Mandeln“, sagt sie auf dem Weihnachtsmarkt. „Ob er das noch weiß?“ Plötzlich scheint sie ein Gedanke zu durchzucken. „Mama“, sagt sie, „kann Papa mich eigentlich auch vergessen?“
Ich überlege eine Weile, ob ich meiner Achtjährigen die Wahrheit zumuten kann. Ich will auf keinen Fall lügen. Sie muss mir vertrauen können. Dann sage ich: „Das kann irgendwann passieren. Aber wenn, sind du und deine Schwester bestimmt das letzte, was Papa vergessen wird.“
Hallo, Deinen Text finde ich diesmal besonders schön. Bei meiner Mutter ist es diesmal Weihnachten ohne Deko. Ohne ihren Braten ist schon längers. Sie stand vor den Zutaten und wußte nichts damit anzufangen. Aber Weihnachtsmarkt und Deko mußten sein. Dieses Jahr ist es anders und an solchen Tagen fällt es eher auf. Wünsche Dir trotz allem erholsame und schöne Weihnachten. Grüße Andrea
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Danke! Ich wünsche dir auch schöne Weihnachten. Liebe Grüße
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