Sie ist endlich da. Die Hilfe für meine Kleine ist da. Ich kann es kaum glauben, aber ja, jetzt ist sie da und wird ab sofort einmal pro Woche einen Nachmittag mit ihr verbringen. Schöne Dinge tun, die ich viel zu selten mit ihr tun kann. Sie wird Leichtigkeit und Lebensfreude in unser Leben bringen, vor allem in das Leben der Kleinen. Eine zweite erwachsene Bezugsperson, eine, die nicht mit FTD oder Demenz belastet ist. Eine Mary Poppins, vermittelt vom Jugendamt. Ein großer Hoffnungsschimmer. Für ein kleines Mädchen, das mit siebeneinhalb immer noch einnässt, das in der Schule nicht aufpassen kann, weil es in Gedanken immer beim kranken Papa an der Küste ist. Ein kleines Mädchen, dass es nicht schafft, schwimmen zu lernen, nicht schafft, die Uhr zu lernen. Das überhaupt nicht viel mehr schafft, als ohne ihren Papa zu überleben. Ein Siebeneinhalbjährige, die nicht versteht, was das ist, FTD, Demenz. Die noch nicht weiß, dass diese Krankheit absolut tödlich ist. Die nicht versteht, warum diese verdammte Krankheit ihrem Papa die Sprache genommen hat, die Empathie, die Fürsorglichkeit, eben alles, was einen Papa ausmacht.
Eineinhalb Jahre habe ich beim Jugendamt dafür gekämpft, dass mein kleines Mädchen diese Einzelfallhilfe bekommt. Fast so lange, wie ich für den Behindertenausweis für meinen FTD-kranken Ex-Mann gekämpft habe. Ich bin der ewigen Kämpfe so müde. So unfassbar müde. Aber am Ende haben sich die Kämpfe gelohnt. Der Sieg ist meiner. Der Preis dafür leider auch: totale Erschöpfung.
Meine Kleine nennt die Einzelfallhelferin ihre Kinderfee. Und genau das ist sie. Eine gute Fee. Drei Wünsche haben wir frei. Ich wünsche mir: Dass meine Kleine endlich wieder leben und lernen kann. Dass wir wieder zusammen glücklich sein können, die Kinder und ich. Dass wir alle drei stark bleiben für das, was noch kommt. Herzlich willkommen, liebe Kinderfee.